Asseln? Viele denken an die grauen Kellerasseln, die oft und gern als Ungeziefer angesehen werden.
Aber es lohnt sich, mal genauer hinzuschauen. Asseln sind nämlich in Wahrheit ziemlich cool. Und es gibt weit mehr, als nur die "normalen Kellerasseln".
Und wenn man erstmal herausgefunden hat, wie cool Asseln eigentlich sind, kommt rasch der Wunsch auf, sie als Haustiere zu halten. Denn Asseln sind die idealen Haustiere.
Also: Sei offen für Informationen und durchstöbere meine Seite.
Asseln zählen zu den sogenannten Destruenten. Neben vielen anderen kleinen Lebewesen, wie z.B. Tausendfüßern oder Schnecken, zersetzen sie organisches Material. Oder um es weniger fein auszudrücken: Sie fressen Pflanzenreste und kacken Humus. Das macht sie zu sehr wichtigen Bestandteilen des Ökosystems. Oder sagen wir mal so: Wenn es keine Destruenten auf unserem Planeten gäbe, würden Pflanzenreste und manchmal auch kleinere Tierleichen ewig rumliegen und vergammeln, denn nur Bakterien könnten diesen Job dann erledigen. Destruenten beschleunigen diesen Prozess und sind daher sehr wertvoll, nützlich und erhaltenswert. Vor vielen Jahren - lange, bevor ich selbst Asseln hielt - schrieb ich mal eine Arbeit über Kellerasseln. Ich beschrieb sie in meiner Arbeit als "die Müllmänner der Natur". Denn das ist es, was sie machen: Sie räumen Müll weg und sorgen dafür, dass er wieder ins Ökosystem einfließen kann; was Neues entstehen kann.
Asseln sind übrigens keine Insekten. Sie sind Krebse. Genauer gesagt, Landkrebse. Sie sind eng mit den Garnelen verwandt. Asseln haben 7 Beinpaare. Also 14 Beinchen insgesamt. Damit können sie nicht nur schnell laufen, sondern auch super klettern. Daher überwinden sie nahezu alle Hindernisse.
Asseln legen weder Eier, noch gebären sie, wie Säugetiere. Sie pflanzen sich auf eine ganz eigene Art fort: An der Unterseite der weiblichen Tiere entsteht eine kleine, dünne, häufig durchsichtige Haut. Eine Art Tasche, die mit Flüssigkeit gefüllt ist; auch Marsupium genannt. Darin findet die Embryonalentwicklung der Jungtiere statt. Vom Ei bis zum Asselbaby, sozusagen. Nach ca. 40-50 Tagen öffnet sich der Brutbeutel und die Babyasseln erblicken das Licht der Welt. Dabei sind sie noch sehr zart und empfindlich. Außerhalb vom Brutbeutel entwickeln sich innerhalb zweier weiterer Häutungen noch das letzte Beinpaar und die Tracheenlungenpaare werden vollständig ausgebildet.
Es wird oft behauptet, dass Asseln keine Brutpflege betreiben, aber ich habe gegenteilige Erfahrungen gemacht. Im Laufe der Jahre konnte ich teilweise sehr wohl beobachten, wie die "Big Mama" sich immer in der Nähe ihrer geschlüpften Jungtiere aufhält und die kleine Familie sich immer nur im Pulk durch das Terrarium bewegt.
Im Allgemeinen gibt es bei den Asseln eine unglaublich große Artenvielfalt. Unterschieden wird grob zwischen Landasseln, Rollasseln und tropischen Asseln. Letztere benötigen in der Heimtierhaltung sehr oft zusätzliche Technik, wie z.B. eine Heizmatte. Da ich tropische Asseln selbst noch nicht gehalten habe, klammere ich diese auf meiner Seite komplett aus. Hier befassen wir uns nur mit Land- und Rollasseln.
Kellerasseln gehören übrigens zu den Landasseln (Porcellio). Schaut euch draußen mal genau um! Ihr werdet sehen, dass nicht alle Asseln gleich aussehen, die in Deutschland heimisch sind. Neben Kellerasseln (Porcellio scaber), werden euch auch Moosasseln (Philoscia muscorum) oder Mauerasseln (Oniscus asellus) und einige mehr begegnen.
Auch diese kann man in einem Terrarium halten. Allerdings muss ich aus rechtlichen Gründen darauf hinweisen, dass das Entnehmen von Wildtieren aus der Natur, nach § 39 (1) 2 Bundesnaturschutzgesetz, verboten ist.